THOMAS WITZMANNkomponist / schlagzeuger |
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"Das Schweineorchester probt", "Galaktische Hausmusik", "Notenblatt-Regen und bohrende Bögen", "Wo Messer wetzen und Bohnenschoten rascheln", "Auf der Treppe der Klänge" So lauten einige der Überschriften, die die Bandbreite von Witzmanns Musikinszenierungen grob umreissen - viel Spaß beim Weiterlesen des Pressespiegels! Schauen Sie sich die Videos an - gekennzeichnet durch
: Nehmen Sie sich Zeit für die Hörbeispiele in der Werkauswahl
"Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der Verstärkung des singulären
Ereignischarakters einer Aufführung. Gezielte Einbindung improvisatorischer,
theatralischer und raum- bzw. architekturbezogener Elemente in musikalische
Prozesse fördert und fordert die Wahrnehmung mit Ohr und Auge." Th.
W. |
Einfallswinkel/Brechung
„Das ist ja kein Museum, das ist ja eine Fabrik“ befand der ehemalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer beim Anblick des gerade (1957) fertig gestellten Wallraf-Richartz-Museums des Architekten Rudolf Schwarz (1897-1961) und hätte es am liebsten gleich wieder abgerissen. Der Komponist und Regisseur Thomas Witzmann lässt in seinem neuen Video/Musik-Theater Projekt „Einfallswinkel/Brechung“ die wechselvolle Geschichte dieses Hauses an Ort und Stelle Revue passieren. Der spezielle architektonische Stil dieses Baus wird in der Videoprojektion durch den britischen Architekturdozenten Anthony J. Barber (Glasgow School of Art) näher gebracht. Gleichzeitig erläutert Maria Schwarz (die Mitarbeiterin und Frau von R. Schwarz) in einer Diskussionsrunde mit dem Architekturhistoriker Wolfgang Pehnt und dem Architekten Christian Schaller die Baugeschichte aus eigener Sicht. Ergänzt durch historische Fotos - auch des im 2. Weltkrieg zerstörten neugotischen Vorgängerbaus – wird dieser dokumentarische Rückblick musikalisch kommentiert und kontrastiert.
Der Chor, die Musiker und die Solistin sind auf allen Etagen verteilt und loten die reizvolle, kathedralartige Akustik aus - zunächst unsichtbar für das in der großen Ausstellungshalle sitzende Publikum. Inspiriert von der aktuellen Nutzung als Museum für Angewandte Kunst und vor allem von den zahlreichen Trinkgefäßen der kunstgewerblichen Sammlung, werden Trinklieder verschiedener Jahrhunderte zitiert und verfremdet. Analog zur musealen Transformation von profanen Gebrauchsgegenständen zu Objekten der kontemplativen Betrachtung (z.B. der Staubsauger in der Vitrine) erhalten die zum Teil sehr derben Lieder, herausgerissen aus ihrem ursprünglich weltlichen Kontext, einen quasi sakralen Charakter und erinnern an die frühere Nutzung des Areals als Minoritenkloster.
Visuelle Eindrücke vergangener Ausstellungen vermischen sich mit fiktionalen Elementen (z.B. Auftritten der Neun Musen), bevor der (Projektions-)Vorhang sich öffnet und den Blick auf den faszinierenden Innenhof mit dem Mataré-Brunnen und der gotischen Minoritenkirche (13. Jhdt.) freigibt. Das gesamte Gebäude wird auf verschiedenste Weise musikalisch und theatralisch bespielt, und, aus unterschiedlichen Blick- und Hörwinkeln gespiegelt, zum Sprechen und zum Singen gebracht: eine akustisch/visuelle Ortsbegehung als künstlerische Reflexion der Architektur mit ihrer Entstehungs- und Nutzungsgeschichte.
1958 | in Coburg geboren |
1980 - 85 | Schlagzeugstudium an der Musikhochschule Köln bei Prof. Christoph Caskel und Peter Giger |
seit 1982 | Konzerttätigkeit als Interpret bzw. Solist Neuer Musik.
Zahlreiche Uraufführungen und Rundfunkproduktionen: u.a. mit Clarence Barlow, Carola Bauckholt, Jörg Birkenkötter, John Cage, Vinko Globokar, Hans-Werner Henze, Mauricio Kagel, Johannes Kalitzke, Helmut Lachenmann, Robert HP Platz, Manos Tsangaris, Walter Zimmermann. |
seit 1986 | Engagement im Grenzbereich zwischen Neuer Musik, Improvisation, Musiktheater und Bildender Kunst |
seit 1987 | Zusammenarbeit mit Frank Gratkowski |
1992 | Stipendium Akademie Schloß Solitude in Stuttgart |
seit 1993 |
Bühnenmusiken u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus,
Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Nationaltheater Mannheim, Schauspielhäuser Frankfurt und Köln |
1989-1999 | Mitgründer und Mitbetreiber der Galerie Schneiderei (Kunstausstellungen, Konzerte, Lesungen, etc. 2 x Teilnahme art cologne) |
1999 | Auslandsstipendium des Kultusministeriums NRW |
seit 2000 | Workshops und Performances an Architektur-Fakultäten: Glasgow School of Art, RWTH Aachen, Academie van Bouwkunst, Maastricht (Musik und Architektur) |
2005 | composer in residence ENSEMBLIA 2005 |
seit 2005 | Projektdramaturg "Fonds Experimentelles Musiktheater" NRW KULTURsekretariat |
2008 | Künstlerische Leitung der Kammermusik-Theaterreihe Vorhang auf: Musik am Theater Bonn |
2009 |
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2006 |
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2005 | Pamina - Projektion Hörbeispiel mit Interview mp3 Szenische Musik mit stummer Video-Projektion im Rahmen von "O so eine Flöte" - Ein Zauberflöten-Remix am Nationaltheater Mannheim, 10.12.2005 ausgepackt Szenische Musik für das Museum Abteiberg, Mönchengladbach Niederrheinische Sinfoniker, Leitung: Kenneth Duryea Frank Gratkowski (Bkl), Thomas Witzmann (Perk) Video: Matthias Neuenhofer ENSEMBLIA 2005 Bank - Geheimnis Ein musiktheatralischer Überfall von Thomas Witzmann mit 2 Aktricen, 3 Blechbläsern, 3 Schlagzeugern und Videoinstallation ENSEMBLIA 2005, Mönchengladbach, Deutsche Bank zum Radiofeature von Hanno Ehrler im DLF (13.08.2005) 1.Teil (3,8 MB) mp3 2.Teil (13,8 MB) mp3 |
2004 | kokooning Musiktheater für Blockflöte weltweit einziges Solo-Stück für Garklein Flöte Um Formung Architektur-, Musik- und Tanz-Inszenierung Schlagquartett Köln, 4 Tänzerinnen Kompositionsauftrag MusikTriennale Köln 2004 |
2003 | on - off, ein Feuerwerk Hörstück zum Thema "Gegenwart" Auftrag WDR revue - passiert Video-Musik-Projekt Berufung für Kontrabass und Klavier |
2002 | Video - Musicam 4.1 Musik-Video-Performance für vier Bildschirme und einen Musiker In Fusionen Musiktheater-Projekt von und mit Thomas Witzmann (Perkussion), mit Frank Gratkowski (Saxophon, Baßklarinette) und Melvyn Poore (Tuba) |
Als Komponist: |
Zeug für Schlagquartett (RA 024, 1998, Random Acoustics) Schlagquartett Köln |
Als Perkussionist: |
Horst Grabosch: Alltage (JHM 80, 1996, Jazz Haus Musik) mit Horst Grabosch - tr, Markus Wienstroer - git, Frank Köllges - perc |
Horst Grabosch: Die Kälte des Weltraums (JHM 48, 1991, Jazz Haus Musik) mit Horst Grabosch - tr, Michael Heupel - fl, Achim Krämer - perc |
directors (JHM 40, 1991, Jazz Haus Musik) mit Albrecht Maurer - keyb, vl |
Georg Gräwe & GrubenklangOrchester (hat ART CD 6028, 1989, HAT HUT RECORDS) |