THOMAS WITZMANN

komponist / schlagzeuger

 

 

 

 

 

"Das Schweineorchester probt", "Galaktische Hausmusik", "Notenblatt-Regen und bohrende Bögen", "Wo Messer wetzen und Bohnenschoten rascheln", "Auf der Treppe der Klänge" So lauten einige der Überschriften, die die Bandbreite von Witzmanns Musikinszenierungen grob umreissen - viel Spaß beim Weiterlesen des Pressespiegels!

Schauen Sie sich die Videos an - gekennzeichnet durch :
das minimum,  Küchenchaos,  Wanderlust,
Gratkowski-Witzmann

Nehmen Sie sich Zeit für die Hörbeispiele in der Werkauswahl
-gekennzeichnet durch   z.B. Zeug für Schlagquartett: 'Cymbala'   (Windows Media Player),
  r Originalausschnitt des dritten Satzes (too much) (5,5 min) m  (RealPlayer)  oder   Originalausschnitt (9 min) mp3  (mp3 player)

  Weitere Infos über die Werke erhalten Sie durch Anklicken
der Werktitel.

"Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der Verstärkung des singulären Ereignischarakters einer Aufführung. Gezielte Einbindung improvisatorischer, theatralischer und raum- bzw. architekturbezogener Elemente in musikalische Prozesse fördert und fordert die Wahrnehmung mit Ohr und Auge." Th. W.
Mehr im Interview   bzw im Komponistenporträt von Hanno Ehrler
DLF, 22.11.2003 "Wanderlust" (1.Teil)  Originalausschnitt (9 min) mp3 (2.Teil)  Originalausschnitt (9 min) mp3

 

 



 

 

 

Einfallswinkel/Brechung

„Das ist ja kein Museum, das ist ja eine Fabrik“ befand der ehemalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer beim Anblick des gerade (1957) fertig gestellten Wallraf-Richartz-Museums des Architekten Rudolf Schwarz (1897-1961) und hätte es am liebsten gleich wieder abgerissen. Der Komponist und Regisseur Thomas Witzmann lässt in seinem neuen Video/Musik-Theater Projekt „Einfallswinkel/Brechung“ die wechselvolle Geschichte dieses Hauses an Ort und Stelle Revue passieren. Der spezielle architektonische Stil dieses Baus wird in der Videoprojektion durch den britischen Architekturdozenten Anthony J. Barber (Glasgow School of Art) näher gebracht. Gleichzeitig erläutert  Maria Schwarz (die Mitarbeiterin und Frau von R. Schwarz) in einer Diskussionsrunde mit dem Architekturhistoriker Wolfgang Pehnt und dem Architekten Christian Schaller die Baugeschichte aus eigener Sicht. Ergänzt durch historische Fotos - auch des im 2. Weltkrieg zerstörten neugotischen Vorgängerbaus – wird dieser dokumentarische Rückblick musikalisch kommentiert und kontrastiert.

Der Chor, die Musiker und die Solistin sind auf allen Etagen verteilt und loten die reizvolle, kathedralartige Akustik aus - zunächst unsichtbar für das in der großen Ausstellungshalle sitzende Publikum. Inspiriert von der aktuellen Nutzung als Museum für Angewandte Kunst und vor allem von den zahlreichen Trinkgefäßen der kunstgewerblichen Sammlung, werden Trinklieder verschiedener Jahrhunderte zitiert und verfremdet. Analog zur musealen Transformation von profanen Gebrauchsgegenständen zu Objekten der kontemplativen Betrachtung (z.B. der Staubsauger in der Vitrine) erhalten die zum Teil sehr derben Lieder, herausgerissen aus ihrem ursprünglich weltlichen Kontext, einen quasi sakralen Charakter und erinnern  an die frühere Nutzung des Areals als Minoritenkloster.

Visuelle Eindrücke vergangener Ausstellungen vermischen sich mit fiktionalen Elementen (z.B. Auftritten der Neun Musen), bevor der (Projektions-)Vorhang sich öffnet und den Blick auf den faszinierenden Innenhof mit dem Mataré-Brunnen und der gotischen Minoritenkirche (13. Jhdt.) freigibt. Das gesamte Gebäude wird auf verschiedenste Weise musikalisch und theatralisch bespielt, und, aus unterschiedlichen Blick- und Hörwinkeln gespiegelt, zum Sprechen und zum Singen gebracht: eine akustisch/visuelle Ortsbegehung als künstlerische Reflexion der Architektur mit ihrer Entstehungs- und Nutzungsgeschichte.  

 


 


 

biographie

1958 in Coburg geboren
1980 - 85 Schlagzeugstudium an der Musikhochschule Köln bei Prof. Christoph Caskel und Peter Giger
seit 1982 Konzerttätigkeit als Interpret bzw. Solist Neuer Musik.
Zahlreiche Uraufführungen und Rundfunkproduktionen: u.a. mit Clarence Barlow, Carola Bauckholt, Jörg Birkenkötter, John Cage, Vinko Globokar, Hans-Werner Henze, Mauricio Kagel, Johannes Kalitzke, Helmut Lachenmann, Robert HP Platz, Manos Tsangaris, Walter Zimmermann.
seit 1986 Engagement im Grenzbereich zwischen Neuer Musik,
Improvisation, Musiktheater und Bildender Kunst
seit 1987 Zusammenarbeit mit Frank Gratkowski
1992 Stipendium Akademie Schloß Solitude in Stuttgart
seit 1993

Bühnenmusiken u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus,
Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Nationaltheater Mannheim, Schauspielhäuser Frankfurt und Köln
1989-1999 Mitgründer und Mitbetreiber der Galerie Schneiderei (Kunstausstellungen, Konzerte, Lesungen, etc. 2 x Teilnahme art cologne)
1999 Auslandsstipendium des Kultusministeriums NRW
seit 2000 Workshops und Performances an Architektur-Fakultäten:
Glasgow School of Art, RWTH Aachen, Academie van Bouwkunst, Maastricht (Musik und Architektur)
2005 composer in residence ENSEMBLIA 2005
seit 2005 Projektdramaturg "Fonds Experimentelles Musiktheater"
NRW KULTURsekretariat
2008 Künstlerische Leitung der Kammermusik-Theaterreihe
Vorhang auf: Musik am Theater Bonn

 

aktuelle Werkauswahl

               

                                      

                                               

2009  


... Küche, Diele, Bad ...
12 Wohnungen im Haus Europas
Uraufführung: 24.06.2009 ENSEMBLIA Mönchengladbach

 

 

2006  


hortulus animae
Hörspiel für WDR Studio Akustische Kunst
Ursendung: 30.06.2007 WDR 3

Reiberei
für fünf Schlagzeuger
 

2005

Pamina - Projektion     Hörbeispiel mit Interview  Originalausschnitt (9 min) mp3
Szenische Musik mit stummer Video-Projektion im Rahmen
von "O so eine Flöte" - Ein Zauberflöten-Remix am
Nationaltheater Mannheim, 10.12.2005

ausgepackt

Szenische Musik für das Museum Abteiberg, Mönchengladbach
Niederrheinische Sinfoniker, Leitung: Kenneth Duryea
Frank Gratkowski (Bkl), Thomas Witzmann (Perk)
Video: Matthias Neuenhofer
ENSEMBLIA 2005

Bank - Geheimnis
Ein musiktheatralischer Überfall von Thomas Witzmann
mit 2 Aktricen, 3 Blechbläsern, 3 Schlagzeugern und Videoinstallation
ENSEMBLIA 2005, Mönchengladbach, Deutsche Bank

zum Radiofeature von Hanno Ehrler im DLF (13.08.2005)
  1
.Teil (3,8 MB)  Originalausschnitt (9 min) mp3      2.Teil (13,8 MB)  Originalausschnitt (35 min) mp3
2004

kokooning
Musiktheater für Blockflöte
weltweit einziges Solo-Stück für Garklein Flöte

Um Formung
Architektur-, Musik- und Tanz-Inszenierung
Schlagquartett Köln, 4 Tänzerinnen
Kompositionsauftrag MusikTriennale Köln 2004

 
2003

on - off, ein Feuerwerk
Hörstück zum Thema "Gegenwart"
Auftrag WDR  

revue - passiert
Video-Musik-Projekt

Berufung
für Kontrabass und Klavier
 
2002

Video - Musicam 4.1

Musik-Video-Performance für vier Bildschirme und einen Musiker


In Fusionen

Musiktheater-Projekt von und mit Thomas Witzmann (Perkussion),
mit Frank Gratkowski (Saxophon, Baßklarinette) und Melvyn Poore (Tuba)

 

 

diskographie

 

Als Komponist:
Zeug für Schlagquartett (RA 024, 1998, Random Acoustics) Schlagquartett Köln
 
 
Als Perkussionist:
Horst Grabosch: Alltage (JHM 80, 1996, Jazz Haus Musik) mit Horst Grabosch - tr, Markus Wienstroer - git, Frank Köllges - perc
 
Horst Grabosch: Die Kälte des Weltraums (JHM 48, 1991, Jazz Haus Musik) mit Horst Grabosch - tr, Michael Heupel - fl, Achim Krämer - perc
 
directors (JHM 40, 1991, Jazz Haus Musik) mit Albrecht Maurer - keyb, vl
 
Georg Gräwe & GrubenklangOrchester (hat ART CD 6028, 1989, HAT HUT RECORDS)