Vierzehn Künstler aus Europa zu Gast im festlichen Bürgersaal
Mit 14 Künstlern aus sechs europäischen ändern ging die "Spremuta" - "Werkstatt Europa" unter der künstlerischen Leitung von Thomas Witzmann mit der abschließenden Veranstaltung ins Rathaus.
Witzmann hatte für seine ans Gesamtkunstwerk gereichende Performance hochkarätige Musiker aus der Region, aber auch aus Rußland, Polen, England und Dänemark verpflichtet. Er muß die Spiegelung als Prinzip genommen haben. So war die Galerie im Rathaus den Artisten vorbehalten, das Publikum nahm im Innenraum Platz, wo zweifelsohne die besten akustischen Bedingungen herrschten.
Eine weitere Spiegelung von Veranstaltungsort und Anlaß war mit den Grußworten zweier Stadtväter realisiert worden. Der Hausherr war mit einem Grußwort zur Stelle, das sich allerdings selber desavouierte, wie jeder auch ohne Matthias Nadolnys und Eckhard Koltermanns musikalische Interpretation begriff.
Witzmanns Gesamtinterpretation durch sein Ensemble ließ denn auch den Sprachgehalt der Rede in einem babelischen Durcheinander untergehen, aus dem sich das universale System der Musik heraus entwickelte. Wieder eine Spiegelung. Als besondere Leistung des Abends ist Christin Josefiaks expressive Tanzinterpretation hervorzuheben.
Einigen Musikern sei sie z. B. erst beim Tanz auf der Treppe begegnet. Sie konnte sich allein nur an die Musik halten, eine Choreographie hatte nicht stattgefunden. Dennoch lotete die Tänzerin vom Dortmunder Opernhaus auf vielfältige Wiese die "Bühnen"-Möglichkeiten instinktiv aus.
Vielleicht stellte sie einen Menschen in Konfrontation mit der Bürokratie dar, was eine mögliche Interpretation ihrer Bewegungsabläufe im Rathausfoyer sein könnte.
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